Als „Wise Men“ (wichtiger Berater im Hintergrund) war Ebo Laur aus Laichingen beim OLC Glider Race auf der Wasserkuppe fünf Tage vor Ort. Laur, zugleich Präsident des Baden Württembergischen Luftfahrtverbands (BWLV) findet den Gedanken des Glider Race, welcher an Regeln des Grand Prix angelehnt ist, eine positive Sache. Auch Überlegungen Luftrennen in der Standardklasse abzuhalten, bilanziert er positiv. Viele Vereine verfügen weiterhin über attraktive Sportgeräte, die vielen Teilnehmern Chancengleichheit bringt. Auch junge Piloten haben einen Anreizt mit verfügbaren Segelflugzeugen teilzunehmen.
Jahrzehnte war die Standardklasse die Vorzeigeklasse des Segelfluges. Mit ein Grund, ihr nun wieder etwas von diesem den Stellenwert zurückzugeben. Ebo war selbst erfolgreicher Wettbewerbspilot, der im Jahr 1990 Europameister der Offenen Klasse (Leszno) wurde. Ein Jahr darauf flog er in Uvalde die WM der Offenen Klasse mit. Von Laichingen aus erlangte er über heimatlichen Terrain sein 1000 km Diplom. Mit Vater Jakob hat er ein berühmtes Vorbild in der Familie. Dieser flog im Jahr 1958 die WM der Offenen Klasse in Leszno mit. Lange Zeit zählte er zu den Spitzenpiloten dieser Epoche. Sohn Ebo hatte anfangs den Fokus auf den Fußball gelegt. Als begeisterter Fußballer spielte in der Jugend selbst gegen Sportgrößen wie Uli Hoeneß. Der Weg als Berufsfußballer war vorgezeichnet, doch Verletzungen vereitelten diesen Plan. Das Leben hatte seine eigenen Pläne.
Mit seinem 60 Lebensjahr beendete Ebo Laur seine berufliche Tätig als „Vicepräsident –Europa Daimler Financial Services“. Berufliche Stationen führten über München-Stuttgart-Rom-Berlin-Stuttgart. Schon an seinem 40 Geburtstag führte Laur in Laichingen mit den damaligen Spitzenpiloten der Offenen Klasse eine „Tour d. Alb“ durch. Die Idee blieb erhalten, so dass er zu seinem 60 Geburtstag ein Geburtstagsluftrennen nach Grand Prix Regeln durchführte. Da das Wetter grenzwertig war, flog man den Sprint nach dem OLC BUNDESLIGA Modus aus. Der Tag war gerettet. Gute Schnitte wurden erzielt. So kam eine ansehnliche Wertung zu Stande.
Ebo folgte gerne dem Anliegen von Reiner Rose, gemeinsam mit Hanno Obermayer als „Wise Men“ auf die Wasserkuppe zu kommen. Der Laichinger ist überzeugter Anhänger des OLC Grundgedanken. „Du siehst was jeden Tag machbar ist“. So ist es für den Laichinger jeden Tag spannend, was so in der Welt geflogen wurde. „ Für sich selbst, kann man viel aus den Flügen herauslesen“, berichtet er. Dazu hat für Laur der OLC eine echte Leistungs– Explosion in den Vereinen gebracht. Als Beispiel führt er hier die Segelflug-BUNDESLIGA auf. Durch die Bundesliga kann man in der Regionalpresse den Segelflug durchaus positiv darstellen.
Der Standort Wasserkuppe ist für Veranstaltungen wie den OLC Glider Race nahezu optimal. Das belegten bei wechselhaftem Wetter scharenweise Zuschauer die sich beim Start und der Landung das Geschehen anschauten. Bei 800.000 Tagestouristen hinterlässt der Segelflug auf Hessens Berg durchaus seine Visitenkarte. Ebo sieht hier die Möglichkeit Freunde für den Segelflug zu gewinnen. Ebo kann sich vorstellen, dass diese Art von Luftrennen durchaus eine gute Zukunft hat. Denn für ihn ist der Großteil der Segelflieger bodenständig und kommt aus allen Schichten der Bevölkerung.
Lothar Schwark