Tagesbericht 2.8.2013

Wet­ter­in­fos (DWD-Frankfurt)

Wet­ter­lage:
Zwis­chen hohem Druck über dem östlichen Mit­teleu­ropa und einem Tief
über den Britis­chen Inseln fließt mit einer südlichen bis
süd­west­lichen Strö­mung sehr warme und trock­ene Luft ein.
Wolken und Nieder­schlag: 
Es bleibt wolken­los und trocken.
Ther­mik: mäßige bis gute Blau­ther­mik mit einer Arbeit­shöhe von 1200 
bis max­i­mal 1600 Metern 

         Sat-Bild 15.00 UTC (Top­Me­teo)                                  Bode­n­analyse 12:00 UTC (DWD

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Auf­gabe:

OLC Glider Race (Grand Prix)
, 27.07.2013 — 04.08.2013
Stan­dard­klasse
3, 02.08.2013
Sailplane Grand Prix
Turn­point Dis­tance Direc­tion Obser­va­tion zone
WaKu 06 0.1 km 023° zum näch­sten Wen­depunkt, Linie 5,0km
PHLIPPSTHAL 38.1 km 003° Zylin­der R=500m
KALTENNORDHEIM 26.7 km 152° Zylin­der R=500m
WaKu 06 20.7 km 226° Zylin­der R=500m
KUENDORF DOLMAR 39.0 km 069° Zylin­der R=500m
HOHE HÖLLE 41.7 km 239° Zylin­der R=500m
WaKu GR-ZP 7.9 km 355° zum vorheri­gen Wen­depunkt, Linie 500m
Total: 174,2km

Tages­bericht 

Hochsom­mer pur, nun auch wieder auf der Wasserkuppe. Um 16.00 Uhr zeigten Wet­ter­berichte diverser Inter­ne­tan­bi­eter 28.7 Grad auf Hes­sens höch­sten Berg an. Doch heiße Luft bedeutet späten Ther­mik­be­ginn, da die Aus­lösetem­per­atur sehr spät erre­icht wird. So wurde der Start zur 174,2 km lan­gen Flu­gauf­gabe mit den Wen­den Philipp­sthal– Kaltennord­heim– Wasserkuppe– Kuen­dorf Dolmar-Hohe Höhe– Wasserkuppe Ziellinie von 12.00–13.00– 14. 00 Uhr Ort­szeit immer wieder ver­schoben. Gegen 14.15 Uhr meldete ein Ther­mikschnüf­fler 1,5 Meter steigen. Zuver­sichtlich gab Sport­di­rek­tor Reiner Rose die Start­phase frei. Um 14.52 hat­ten fünf Schleppflugzeuge alle 20 Teil­nehmer zu den Aufwinden geschleppt. Bei mäßigem Süd­wind und azur­blauen Him­mel kreis­ten die Piloten im südlichen Bere­ich der Wasserkuppe. Einige Teil­nehmer mussten nochmals lan­den. Im Eil­tempo sprint­eten ihre Helfer bei. Die Flugzeuge gewen­det und hin­gen teils nach 30 Sekun­den wieder am Schlepp­seil. Schulleiter Har­ald Jörges hatte allehrand zu tun. „Go“ hieß es um 15.10 Uhr durch Sport­di­rek­tor Rose. Wie an einer Per­len­schnurr machten sich 19 Piloten und eine Pilotin auf den Weg. Ganz im Nor­den sah man einige flache Kumu­lus­wolken, die sich allmäh­lich auflösten.

Doch rel­a­tiv rasch kam das Feld vor­wärts. Schließlich drängte die Zeit, da die Ther­mik früh bei diesen Hochsom­mer­lichen Lagen abschält. Einge­baut war die Wasserkuppe als Pflichtwende nach der Hälfte der Strecke. Etap­pen­sieger wurde Daniel Seizinger vom AC Ans­bach, der mit seinem Dis­cus 2 über den Zuschauern ein­drucksvoll tief einen Aufwind anrührte. Nach und nach holten ihn die Ver­fol­ger ein. Ein Flugzeug — Karus­sell von Segelflugzeu­gen drehte sich anschaulich im Aufwind. Nach und nach mühten sich die OLC Glider Race Piloten der Wende Kuen­dorf Dol­mar ent­ge­gen. Um 17.32 Uhr gab es die ersten Funksprüche zur Posi­tion Hohe Höhle. Span­nung pur, wer als erstes durchs Ziel schwebt. Christof Geißler durch­flog als erstes durchs Ziel. Damit hat sich der zweifache Deutsche Meis­ter der Dop­pel­sitzerk­lasse für eine Top Platzierung im Gesamtk­lasse­ment emp­fohlen. Seine Bilanz. Das Ren­nen hat sich 35 km vor der Hohen Hölle entsch­ieden. Geißler fand dort einen guten Aufwind und flog ihn aber nicht aus.

„Über mir waren zehn Flugzeuge“ „Ich wusste wenn ich nicht irgen­det­was was anderes mache, sind die alle über mir schneller im Ziel. Er über­querte die Hohe Rhön und fand nord­west­lich über einer Wald­kuppe einen starken Aufwind. Die Ver­fol­ger im Rücken flog er die Ziellinie (200 Meter über der Wasserkuppe) so an, mit der Gefahr bei einem zu tiefem Über­fliegen Straf­punkte zu bekom­men. Alles hat geklappt. Der Freuden­städter kon­nte den Beifall der Zuschauer genießen. Sam­stag (03. August) ist so ein span­nen­des Abschlussren­nen zu erwarten.

Da die Luft vor einer Kalt­front labi­al­isiert wird, lohnt es sich ab 11.00 Uhr auf der Wasserkuppe zu sein um den Start mit zu ver­fol­gen. Die Flüge wer­den kom­men­tiert und die Tage­sieger sofort gekürt. Am Sam­stagabend (geplant 20.00 Uhr) findet die offizielle Siegerehrung statt.

 

35 Kilo­me­ter vor der Hohe Hölle kam der mitentschei­dende Bart

Von Lothar Schwark

„Dieses Mal haben wir ein heißes Luftren­nen gemacht“. Mit dieser Anmerkung beschreibt Tagessieger Christof Geißler (02.08) nicht seinen Flugstill, son­dernd 28,7 Grad Plus, die um 16.00 Uhr auf der Wasserkuppe gemessen wur­den. „Nach dem Start war meine Ausklinkhöhe die größte die ich erre­ichte“. Nach­dem ich immer noch nicht stieg, entschloss ich mich 15 Minuten vor dem Abflug nochmals zu lan­den und einen Wieder­start zu absolvieren. „Zwei Minuten später war ich wieder in der Luft“ berichtet Geißler. Auch weit­ere Teil­nehmer wählten noch den Wieder­start vor der Start­freigabe. Fünf Minuten vor dem Abflug erwis­chte Geißler einen ersten vernün­fti­gen Aufwind mit 1,5 Meter. Nach der Abflugfreigabe flog er sofort ab. „ Nicht opti­mal, zu langsam und zu tief“ lautet seine Zwis­chen­bi­lanz. Der erste Kurss­chenkel war völ­lig blau. Bis zur ersten Wende war ich vorne mit dem Pulk dabei.

Die Pulk Fliegerei behagte nicht beson­ders. „ Ich ver­suchte meinen eige­nen Stiefel zu fliegen“ bilanziert Christof. Dabei flog der Dis­cus 2b Pilot ab und an alleine vor. „Mit dem Zwis­chen­re­sul­tat, dass der Pulk an der zweiten Wende hoch über mir war“ so der zweifache deutsche Meis­ter der Dop­pel­sitzerk­lasse. Hier kreiste Geißler erst ein­mal ordentlich hoch um den Pulk einzu­holen. „Das Umrun­den der Wasserkuppe war fol­gend OK“, so das Mit­glied der FG Freuden­stadt. „ Aber immer noch war ich tief und zu weit hin­ten dran“ erk­lärt der Tage­ser­ste. Es blieb nur immer wieder früher als die andern aus dem Bart auszusteigen. Das war die einzige Chance die Mit­stre­iter einzu­holen. „ Das Wasser hatte ich immer noch dabei, in der Hoff­nung doch noch den einen guten Aufwind zu finden“ resümiert Geißler. Auf dem Rück­weg zur Wasserkuppe wen­dete sich das Blatt zum Guten. Bei Kilo­me­ter 35 zur Hohen Hölle fand Christof einen 1,8 Meter Aufwind den er bis 1.600 Meter auskreiste. 15 Kilo­me­ter vor der let­zten Wende war er wieder am vorder­sten Pulk dran. Lei­der immer noch zu tief stellte Geißler fest. „ Er kam zur Entschei­dung, etwas anders als die oben ange­siedel­ten Kol­le­gen zu unternehmen. „ Mir war bewusst dass ich sonst wahrschein­lich abgeschla­gen ins Ziel komme.

Der Freuden­städter set­zte alles auf eine Karte und flog als unter­ster im Pulk ab. Im gestreck­ten Galopp gings über die hohe Rhön. An der Nord­west­seite angekom­men, fand er an einer bewalde­ten Kuppe den erhofften Aufwind. Knapp über Gleitp­fad wurde die Devise: Sekt oder Sel­ters aus­gegeben. „Zwis­chen­zeitlich war ich auch mal unter Gleitp­fad, aber vor der Wasserkuppe trug es nochmal gut“ so Geißler. Die Entschei­dende Phase war der Flug von Kuen­dorf Dol­mar bis zur Hohe Hölle. „Hier habe ich zweimal schlussendlich mit gutem Aus­gang alles auf eine Karte gesetzt“ freut sich Christof Geißler